Anforderungen an ein ausgewogenes Frühstück
Lebensmittelauswahl
Zu einem ausgewogenen Frühstück gehören neben Getreideprodukten auch eiweißreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Milch- und Milchprodukte oder Eier. Wurst ist auf dem Frühstücksteller nicht verboten, jedoch ist es hier wichtig, die empfohlene Verzehrmenge nach dem DGE-Qualitätsstandard im Blick zu behalten.
Die Reduktion des Wurst- und Fleischverzehrs stellt Betroffene oftmals vor die Frage, was stattdessen auf dem Brot oder Teller landen soll. Die interkulturelle Küche hält vielfältige Möglichkeiten bereit, neue Gerichte kennenzulernen und vegetarische Alternativen, wie Brotaufstriche aus Hülsenfrüchten, mitzudenken.
Besonders lange satt bleiben wir, wenn die Mahlzeit aus unterschiedlichen Energielieferanten besteht. So hält ein Vollkornbrot mit Käse in Kombination mit einer Karotte gut vier Stunden satt, da der Magen besonders lange mit der Verdauung beschäftigt ist. Das hängt damit zusammen, dass der Magen die Mahlzeit sowohl mechanisch zerkleinern als auch chemisch verdauen muss, was bei Fett und proteinreichen Mahlzeiten länger dauert als bei reinen kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten.
Ein weiterer Vorteil gut kombinierter Mahlzeiten ist neben der längeren Sättigung auch ein konstanter Blutzuckerspiegel. Schnell verdauliche Kohlenhydrate, wie zuckerhaltige Cerealien oder Toastbrot, können zum Teil bereits durch unseren Speichel verdaut und ins Blut aufgenommen werden. Dies führt zu einem raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Insbesondere viele Frühstückscerealien haben einen sehr hohen Zuckergehalt und sind für ein gesundes Frühstück daher nicht gut geeignet. Auch Müslis mit einem hohen Anteil an Trockenobst wirken auf den ersten Blick gesund, sind aber dennoch nicht zu empfehlen.
Das Gleiche gilt für gesüßte Milchprodukte wie zum Beispiel Erdbeerjoghurt, da sehr viel Zucker zugesetzt werden muss, um einem Sauermilchprodukt einen süßen, bei Kindern beliebten Geschmack zu verleihen. Aber auch Trockenfrüchte, Smoothies und Fruchtsäfte gehören nur in Maßen zu einem gesunden Frühstück, da sie in erster Linie viel Zucker enthalten. Diese Lebensmittel fördern ernährungsbedingte Folgekrankheiten und können langfristig zu Übergewicht, Adipositas, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen führen.
Energielieferanten und Bedeutung von Ballaststoffen
Das Frühstück dient dazu, unsere Energiereserven, die sich in der Nacht erschöpft haben, wieder aufzufüllen, denn auch in der Nacht verbraucht unser Körper Energie. Insbesondere Kinder benötigen noch mehr als drei Mahlzeiten am Tag, da sie nur geringe Energiereserven bilden können.
Das Frühstück sollte demnach ungefähr 30 Prozent der täglichen Energiezufuhr abdecken. Um sich gut konzentrieren zu können und leistungsfähig zu sein, benötigt unser Gehirn insbesondere Energie in Form von Kohlenhydraten. Das hängt damit zusammen, dass unser Gehirn vorrangig nur aus Kohlenhydraten Energie gewinnen kann. Kinder decken ihren Energiebedarf pro Mahlzeit zu circa einem Drittel aus Kohlenhydraten in Form von Brot, Nudeln, Reis oder Kartoffeln. Zu den Energielieferanten zählen neben den Kohlenhydraten auch Eiweiß und Fett.3
Ballaststoffe zählen nicht zu den klassischen Energielieferanten, sind aber für unsere Verdauung und Sättigung von großer Bedeutung. Sie sorgen dafür, dass wir schneller und länger satt werden, da sie Flüssigkeit binden und an der Magendehnung beteiligt sind. Außerdem ernähren sich unsere gesundheitsförderlichen Darmbakterien von unlöslichen Ballaststoffen und sorgen damit für ein gesundes Mikrobiom.
Für eine ausreichende Ballaststoffversorgung sollte neben Getreideprodukten aus Vollkorn auch zu jedem Frühstück eine Portion Gemüse und/oder Obst gegessen werden. Bei Produkten aus Vollkorn wird das ganze Korn verarbeitet und somit bleiben die ballaststoffreichen Randschichten und viele Vitamine und Mineralstoffe erhalten.
Zusätzlich sollte ausreichend getrunken werden, am besten Wasser oder ungesüßter Tee. Um eine hinreichende Menge Flüssigkeit über den Tag verteilt zu erreichen, ist es am einfachsten, zu jeder Mahlzeit ein Glas zu trinken.