Kernelemente von BNE
Neben der Kompetenzorientierung sind die große thematische Vielfalt und der Perspektivenwechsel die Kernelemente von BNE. Sie ermöglichen es, alle thematischen Bereiche der SDGs zu bearbeiten und damit die sozialen, strukturellen und gesellschaftlichen Aspekte der nachhaltigen Entwicklung einzubeziehen.
Der Perspektivwechsel ist dabei ein gestalterischer Schwerpunkt von BNE in der Schule. Beide Kernelemente lassen sich am besten in Kooperation mit außerschulischen Partnern bewältigen; das unterstützt Schulen und Lehrkräfte bei der Bearbeitung neuer und bisher wenig priorisierter Themen.
Die Integration von BNE in den Schulalltag wird zum einen durch die längere Verweildauer im Ganztag und der damit verbundenen Schulverpflegung erleichtert. Zudem anderen bieten sich neue Handlungsspielräume, um das Thema praktische Ernährungsbildung beispielsweise in Form von AGs und Projekten einzubinden.
Ein weiterer Aspekt der Gestaltung von BNE ist die Teilnahme an Netzwerken und Unterstützungsprogrammen. Das Engagement aller Beteiligten im Mensakreis zur Partizipation an der Mittagsverpflegung ist hier ebenso zu nennen wie feste Kooperationen mit außerschulischen Partnern, die beispielsweise durch einen Besuch auf dem Bauernhof Ernährungsbildung greifbar und erlebbar machen.
Der Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung der Kultusministerkonferenz (KMK) fasst das gesamte Feld mit dem Ziel „BNE als Aufgabe der ganzen Schule“ zusammen. Der Lernbereich Globale Entwicklung umfasst die folgenden Bereiche:
- Abstimmung Qualitätsentwicklung, Erfolgskontrolle (Qualitätsrahmen ganztägig arbeitender Schulen, DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen)
- Netzwerke, Kooperationen, Partnerschaften (Umweltschule, Tag der Schulverpflegung)
- Unterricht und Lernangebote (Schülerinnen und Schüler kochen im Ganztag)
- Partizipation bei baulicher Gestaltung und Ausstattung der Schule (Schulgarten)
- Nachhaltige Bewirtschaftung (Schulverpflegung, Lebensmittelwertschätzung)
- Steuerung und Management (Schule & Gesundheit, Teilzertifikat Ernährung & Konsum sowie Bewegung & Wahrnehmung)
- Schulische Sozialarbeit (Präventionsprogramme)
- Demokratische Aufgabenteilung und Zusammenarbeit (Beteiligung von Eltern- sowie Schülervertretungen im Mensakreis)
- Schulleben (kulturelle Veranstaltungen)
Diese thematische Vielfalt zeigt das Spektrum der Themen und Handlungsbereiche von BNE. Es verfolgt nicht das Ziel, dass Schulen alle Themen gleichermaßen behandeln, sondern in einem partizipativen Prozess diejenigen auswählen, die im Sinne des Schulentwicklungsprozesses wesentlich sind. Durch das Schulprofil können bestimmte Bereiche wie beispielsweise Gesundheitsförderung priorisiert und das Engagement durch Zertifikate wie Schule & Gesundheit sichtbar gemacht werden.
BNE ist Aufgabe der gesamten Schule. Durch Lerngelegenheiten außerhalb des Unterrichtes und des Lernortes Schule werden den Schülerinnen und Schülern neue Zugänge eröffnet, Lernerfahrungen werden greifbar und anschaulich gemacht und somit erleichtert.
Gerade aus der Vielfalt der Themen und Fragestellungen ergibt sich, dass Ganztagsschulen bei der Arbeit im Kontext von BNE außerschulische Partner einbeziehen sollten, um deren Fachkompetenz zu nutzen und mit ihnen in thematischen Netzwerken zusammenzuarbeiten. Die Arbeit der Schulen wird dabei durch viele Landesprogramme, Netzwerke und Fachpartner unterstützt.